Felix Pätzold
1986 –
mignonlieder 2021
für Mezzosopran solo (3 min)
Es beginnt Juliane Harberg, solistisch, mit der kurzen, für sie geschriebenen Neukomposition mignonlieder des in Leipzig ausgebildeten Felix Pätzold. Die textbasierte Komposition erlaubt es der Sängerin ihren weiten Tonumfang zu zeigen, fordert große Tonsprünge und schnelle Dynamikwechsel, bleibt dabei jedoch ruhig, teilweise tonal. Die Textgrundlage bildet die dritte Zeile des Mignon Gedichtes aus Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre. Dabei erstreckt sich die einzelne Phrase über die gesamte Komposition, einzelne Wortteile werden gedehnt, Laute und Konsonanten wiederholt oder aasdfasdfuch eingefügt. Der Figur des/der Mignon/Mignonne, einer oft sexualisierten, androgynen, musizierenden Kindergestalt tritt im Roman als eine (nicht unkompliziert) freundschaftliche Begleitern des Protagonisten auf. Die dort niedergeschriebenen Mignon–Gedichte dienten vielen Musikern als Kompositionsgrundlage. Man findet sie unter anderem bei Beethoven, Zelter, Schubert und Schumann, Tschaikowsky oder Hugo Wolf.