Mark Andre
iv 6a 2009-2010
für Trompete
iv 6 gehört zu einem Zyklus von Kammermusikstücken die die Problematik der Introvertheit thematisieren.
Während die sogenannten Tonhöhen in iv 6 mit Hilfe von Algorithmen (durch max-msp) organisiert wurden, ist zugleich die Bildung von Klangfamilien und Klangräumen wichtig für die Struktur des Stücks. Zwischen beiden Organisationsformen besteht ein dialektisches Verhältnis. Damit unerwartete innere Klangwelten entstehen können, werden die algorithmischen Organisationen schnell und stark fragmentiert. Es erklingt Ruinen einer kompositorischen Organisation die eine Art Klangfriedfriedhof aufbaut.
Drei Gruppen von Materialien liegen der Fragmentierung zugrunde: unharmonische, harmonische und geräuschhafte Klänge. Diese drei Klangfamilien lassen sich in ihrer archetypischen Gestalt deutlich und direkt wahrnehmen. Die Komposition beschreibt einen Bogen, eine Reise durch diese Klangfamilien. Um neue Klangräume zu erzeugen, die durch die Organisation von Tonhöhen und anderer Parameter allein nicht möglich wären, werden sie interpoliert und miteinander verschränkt.
Es geht um eine Art Introvertheit als konsequente Übergänge, Zwischenräume und Schwelle zu anderen Klangräumen und Klangfamilien die den Bogen des Stückes darstellen, einereseits; und als meditative Reise nach Innen, anderseits. iv 6 ist eine Art 'Klangroadmovie' durch verschiedene Klangestalten.
iv 6 ist Bill Forman gewidmet die der ich mich fuer die Zusammenarbeit waehrend der Komposition des Stueckes ganz herzlich bedanke. (Mark Andre)