Iannis Xenakis 1922 – 2001
Iannis Xenakis wurde als Sohn griechischer Eltern in Rumänien geboren. Er studierte Ingenieurwissenschaften in Athen und kämpfte währenddessen im Widerstand gegen die Griechenland okkupierenden Nationalsozialisten und dem anschließenden Bürgerkrieg. Bei einem Straßenkampf erlitt er durch eine Explosion eine schwere Verletzung im Gesicht, die ihn auf einem Auge erblinden ließ. Einige Jahre darauf musste er aus Griechenland fliehen, wo er für seine politische Aktivität zum Tode verurteilt wurde. Er gelangte schließlich nach Paris. Trotz seines illegalen Aufenthaltsstatus erhielt er Arbeit beim Architekten Le Corbusier, als dessen Assistent Xenakis zwölf Jahre lang arbeitete. Zu deren berühmtester Zusammenarbeit gehört der Philips-Pavillon, den Xenakis anlässlich der Weltausstellung 1958 in Brüssel nach Vorlagen von Le Corbusier umsetzte. Nebenher und teilweise bis spät in die Nacht übte sich Xenakis im Komponieren, nahm dafür Unterricht bei Arthur Honegger, Darius Milhaud und Olivier Messiaen. Aus der doppelten Expertise von Musik und Architektur ergeben sich Xenakis‚ eigene Kompositionsverfahren, deren Basis mathematische, architektonische und philosophische Prinzipien bilden. So entstand beispielsweise aus den hyperbolischen Kurven, die dem Phillips-Pavillon zugrunde liegen, auch die Basis für Xenakis wohl bekannteste Komposition Metastasis für 61 Instrumente. Xenakis starb im Februar 2001. In diesem Jahr jährt sich sein Todestag zum zwanzigsten Mal.